Textilien: Praxisleitfaden und Fall-Studie zu sozialen Aspekten
Die Einbettung von sozialen Aspekten bei der nachhaltigen Beschaffung von Dienst- und Schutzbekleidung ist Thema eines Praxisleitfadens, der gemeinsam von der Stadt Dortmund und der Christlichen Initiative Romero veröffentlicht wurde. Ergänzt wird das Informationsangebot durch eine Fall-Studie über eine vietnamesische Textilfabrik, in der Feuerwehr-Hemden für die Stadt Dortmund genäht wurden.
Quelle: Christliche Initiative Romero e.V.
Der Praxis-Leitfaden „Die Berücksichtigung von ILO-Kernarbeitsnormen und Kriterien des Fairen Handels beim Einkauf von Dienst- und Schutzbekleidung“ beschreibt die Erfahrungen eines Piloteinkaufs sozial verantwortlich hergestellter Bekleidung und macht konkrete Vorschläge zum Nachmachen. Der Leitfaden beinhaltet auch Musterleistungsverzeichnisse und Mustertexte, die für eine Ausschreibung entwickelt wurden. Die Vertragsbedingungen und Bietererklärungen mit der Verpflichtung zu zielführenden Maßnahmen oder die Verpflichtung zur Vorlage eines glaubwürdigen Nachweises zur Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen können von öffentlichen Auftraggebern, die sozial verantwortlich hergestellte Dienst- und Schutzbekleidung beschaffen möchten, genutzt werden.
Zusätzlich enthält der Leitfaden im Anhang auch Mustervorlagen für die Beschaffung von Textilien aus dem Fairen Handel und ein Rechtsgutachten.
Die Fall-Studie „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ zeigt anhand einer vietnamesischen Textilfabrik, in der Hemden für die Feuerwehr der Stadt Dortmund genäht wurden, dass sozial verantwortliche Beschaffung öffentlicher Auftraggeber eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Produktion bewirken kann. Dazu hatte die vietnamesische Arbeitsrechtsorganisation CDI Recherchen für CIR über die Arbeitsbedingungen in der Fabrik durchgeführt. Die Fabrik wurde von einem deutschen Hersteller beauftragt, der an die Stadt Dortmund Feuerwehr-Hemden lieferte. Trotz Verbesserung der Bedingungen zeigt die Studie aber auch auf, dass die gesetzlichen Mindestlöhne vor Ort nicht zur Existenzsicherung ausreichen.
Beide Dokumente können Sie auch auf der nachstehend aufgeführten Webseite der CIR finden.