Niedersachsen: Praxisbeispiel zur umweltverträglichen Altpapierentsorgung im Landkreis Leer
Die Altpapierentsorgung des Landkreises Leer wurde im Rahmen einer Neuausschreibung umweltverträglich gestaltet. Als Umweltschutzkriterium wurde in der Ausschreibung die Verminderung von Treibhausgasemissionen gewählt. Die Methode bietet gleich mehrere Vorteile: Sie gewährleistet eine ausreichende Abschätzung von Umwelteinflüssen, ist einfach, transparent, für Dritte nachprüfbar und eines der relevantesten umweltpolitischen Ziele. Auffallend bei der Ausschreibung ist, dass mitbewertet wurde, wie viel CO2-Emissionen eigentlich kosten ...
Bei der Ausschreibung wurden die klassischen Ziele „wirtschaftliches Ergebnis“ und „Entsorgungssicherheit/Zuverlässigkeit“ vom zusätzlichen Ziel „Umweltverträglichkeit der Verwertung“ ergänzt. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Leer beauftragte dazu eine wissenschaftliche Ermittlung der Umweltbelastungen durch CO2-Emissionen durch die Hochschule Emden-Leer. Bei der Gewichtung der Umweltverträglichkeit hat sich der Landkreis Leer für die Ebene des wirtschaftlichsten Angebots entschieden. Das heißt, dass Mehr- und Minderemissionen mit einem Betrag von 4,06 Cent je kg CO2, unter Einbeziehung eines Referenzwertes, direkt auf den Angebotspreis aufgeschlagen bzw. abgezogen wurden. Der Wert bezeichnet die CO2-Folgekosten und ist ein Mittelwert der vom UN-Weltklimarat angegebenen Bandbreite der CO2-Folgekosten. Eine Zusammenfassung zur Ausschreibung finden sie hier.
Weitere Erläuterungen können Sie dem Vortrag „Vergabeverfahren zur umweltverträglichen Altpapierverwertung im Landkreis Leer“ entnehmen. Der Abschlussbericht „Ökonomische und ökologische Bewertungsgrundlage für die zukünftige Altpapierentsorgung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten“ der Hochschule Emden-Leer (Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung und Regionalanalyse/Emder Institut für Umwelttechnik) mit detaillierten Angaben finden sie hier.