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Der soziale Aspekt der Nachhaltigkeit…

… hat vor allem den Menschen und die Art wie Menschen zusammenleben im Blick.

Wichtig ist dabei nicht nur, Chancengleichheit zu ermöglichen. Der Hintergrund ist dabei vor allem die Erkenntnis des Brundlandt-Bericht, wonach nicht umkehrbare (Natur-)Schäden vor allem zukünftige Generationen treffen werden und dies zu vermeiden ist. Gleichzeitig konstatiert der Brundtland-Bericht im Kern, dass eine Welt, in der Armut und Ungleichheit verbreitet sind, dazu neigt, besonders anfällig für umwelt- und sonstige Kristen zu sein, d.h. auch gegebenenfalls besonders starke Natur- und Umweltschäden zu verursachen.

Beispielsweise ist die Sicherung der Grundbedürfnisse von Menschen gefährdet, wenn sie keinen Zugang zu Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser haben, oder wenn landwirtschaftliche Existenzen aufgrund von Klimaveränderungen bedroht sind. Umgekehrt wirken sich aber auch soziale Verhältnisse auf den Zustand der Umwelt, des Klimas und die wirtschaftliche Situation aus.

Soziale Aspekte der Nachhaltigkeit haben viele Gesichter, viele davon spielen sich auch im eigenen Alltag ab. So spielt soziale Nachhaltigkeit im persönlichen Bereich zum Beispiel dann eine Rolle, wenn es darum geht, wie unsere Arbeitswelt gestaltet ist oder wie wir miteinander kommunizieren. Viele Regelungen, welche in unserem Alltag in Deutschland selbstverständlich erscheinen, sind hierfür Grundlage. Um einige Beispiele zu nennen: Die Regelungen zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheitsschutz etc..

Auf internationaler Ebene zählen hier aber auch Themen hinzu, welche sich mit der Gestaltung der Arbeits- und Lebensbedingungen in anderen Ländern und dem persönlichen Anteil eines jeden Einzelnen ergeben.

Soziale Aspekte in der Beschaffung…

…werden gem. § 97 Absatz 3 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen entsprechend der dortigen Regelungen berücksichtigt.

Dabei bezieht sich Öffentliche Beschaffung immer auf einen konkreten Produkt- bzw. Leistungsbedarf. Im Gegensatz zu ökologischen (produktbezogenen) Kriterien, wie dem Energieverbrauch oder dem Einsatz gefährlicher Stoffe, sind soziale Aspekte normalerweise nicht direkt am Produkt erkennbar. In den meisten Fällen beziehen sich soziale Aspekte auf den Herstellungsprozess (Arbeitsbedingungen) oder die Auslieferung eines Produktes bzw. die direkte Leistungserbringung (bei Dienstleistungen) – es geht also üblicherweise um die Bedingungen, unter denen die Leistung erstellt beziehungsweise erbracht wird. Ein häufig genannter Aspekt dazu sind die sogenannten ILO-Kernarbeitsnormen – Normen, die von der International Labour Organisation, einer Organisation der Vereinten Nationen, als grundlegende Standards zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen erarbeitet wurden.

Hinzu kommt, dass viele Produkte innerhalb komplexer und internationaler Lieferketten produziert werden. Die einzelnen Leistungsteile und Produktkomponenten werden erst von Zulieferern der Zulieferer der Zulieferer produziert und die Produktionswege sind daher nur schwer für den europäischen Verkäufer, geschweige denn für den europäischen Käufer / Beschaffenden erkennbar und nachvollziehbar.

Dies erschwert es in der Beschaffung Kriterien zu setzen, die auch handhabbar und überprüfbar sind. Aber, um damit umzugehen gibt es zunehmend Möglichkeiten und Wege. Beschaffende können beispielhaft bei vielen Produktgruppen mit den einschlägigen Gütezeichen arbeiten (weitere Informationen dazu finden Sie unter anderem beim Gütezeichenfinder des Kompass Nachhaltigkeit). Zu einzelnen Produkten gibt es gute Praxisbeispiele, die z.B. auf unseren Länderseiten zu finden sind, Mustererklärungen wie die von der KNB/ BeschA zur sozialenBeschaffung von IT verhandelte Erklärung, oder die Vergabe von sozialen und anderen besonderen Dienstleistungen.

 

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